Rezension zur CD
Frauenlieder aus dem Mittelalter
von Hannah Schmidt, SWR-Kultur
„Zu vernehmen ist ein Dialog zwischen der Musikwelt des Mittelalters, die vor allem in Gestalt von Noten und (rekonstruierten) Instrumenten auf uns gekommen ist, und Musikerinnen, die in ihr Tun musikalische Ideen mit einbringen, die in unserer Zeit verwurzelt sind; das ist die große Chance der Alten Musik in unserer Welt überhaupt…Triphonia findet zu einem höchst individuellen klanglichen Idiom und zwar dadurch, dass der Verschmelzungsgrad zwischen Altem und Neuen besonders hoch erscheint.“
RBB-Alte-Musik-Redakteur Dr. Bernhard Morbach über Triphonia
Amanda Simmons, Gaby Bultmann und Leila Schoeneich studierten Alte Musik und historische Aufführungspraxis in Bloomington/USA, Berlin, Amsterdam und Milano und fanden sich 2004 zum Ensemble Triphonia zusammen. Sie entwickelten einen Aufführungsstil, der sowohl auf dem genauen Umgang mit den Originalquellen als auch auf der Lust am Improvisieren und Variieren basiert, die in der mittelalterlichen Musizierpraxis eine große Rolle spielte. Schwerpunkte der Arbeitsweise Triphonias sind vor allem die abwechslungsreiche Instrumentierung der oft einstimmigen Lieder und die Rekonstruktion von verschollenen Melodien nach Parallelquellen. Dabei wird die große Bandbreite des mittelalterlichen Instrumentariums für reine Instrumentalmusik, vor allem aber zur Begleitung des Gesangs eingesetzt. Auch in der Vokalmusik entfaltet Triphonia eine Gestaltungsvielfalt von der Solostimme über verschiedene Techniken der Bordunbegleitung und improvisierter Gegenstimmen bis zum zwei- und dreistimmigen polyphonen Satz.
2010 erschien die CD Mia yrmana fremosa – Medieval woman’s songs of love and pain beim Musiklabel Challenge Records International, die herausragende Rezensionen erhielt und 2011 für den Musikpreis ICMA nominiert wurde.
Rezensionen CD CD Inhalt
„Die vorliegende Debüt-CD ist eine absolute Glanzleistung… Die Arrangements für drei Singstimmen und ein höchst farbiges mittelalterliches Instrumentarium entfalten die Schönheit der Melodien, sowie den Affekt- und Bildgehalt der Texte auf höchst geschmackvolle Weise, obwohl uns hier natürlich – freilich aus alten Quellen – eine besondere Form der Neuen Musik in unserer Zeit vor Ohren steht…. Es ist gewiss eine der schönsten (Pseudo!)-Mittelalter-CDs der letzten Jahre.“
Bernhard Morbach / rbb Kulturradio
„Sie singen ganz wunderbar, nicht schrill, es gibt eine dunkle Schattierung in den Stimmen, die sehr gefällt. Und sie spielen auch alle Instrumente selbst: Glockenspiel, Flöten, mittelalterliche Harfe und noch vieles mehr.“
Claus Fischer / MDR FIGARO – Take 5 klassisch
„They display a wide variety of instrumental colours and often lively playing of substantial virtuosity… Two of the most evergetic and successful performances here are of the Carmina Burana song ,Ich was ein chint‘ and of the cantiga ,De vergonna nos guardar‘. Here they pick up on the excitement of the texts andoften throw caution to the wind with exciting effects… the performances are spirited and attractive.“
David Fallows / Gramophone
„CD des Monats März 2011 …die drei Musikerinnen bringen das vielfältige Material stilsicher und trotzdem mit Finesse und Sinn für unerwartete Wendungen auf CD…der herrlich interpretierten Carmina-Burana-Nummer ,Ich was ein chint‘…“
Dr. Lothar Jahn / minnesang.com
„Das Berliner Ensemble Triphonia …(hat)… einen weiten Horizont geschaffen, den sie auf dieser CD beeindruckend gestalten…. Das Ergebnis der drei Damen von Triphonia ist überzeugend… Man folgt Triphonia gern auf eine umfassende Reise in die Ursprünge der abendländischen Musik.“
Dietmar Huchting / Klassik-Heute.com
„The charming performances are recorded with superb transparency, and you can easily lose yourself in this verdant garden of expressive music from a long-lost age. Triphonia create a magical atmosphere with this recording, and the whole thing is a delight from beginning to end.“
Dominy Clements / MusicWebInternational.com
Konzerte
„Triphonia … bot in der Stiftskirche eine hinreißende musikalische Fassung der Weihnachtsgeschichte… Vom sensiblen Soloeinsatz bis zu extrovertierten tänzerisch anmutenden Triosätzen war nicht nur die Auswahl der Werke abwechslungsreich gestaltet, sondern auch die sehr intensiv empfundenen Interpretationen.“
Hannoversche Allgemeine Zeitung
„Es gab an diesem Abend sicherlich keinen, der von der Art der Musik und von ihrer meisterlichen Darbietung nicht beeindruckt, fasziniert und vor allem ergriffen war – …wunderbare Sternstunde.“
Wunstorfer Stadtanzeiger
„Triphonia besticht durch perfektes Zusammenspiel, mit einer genau auf das jeweilige Lied abgestimmte Choreographie und großartigem Volumen und Timbre aller drei Singstimmen.“
Schaumburger Nachrichten